Warum sollte sich denn nichts ändern?
Glückliche Paare haben auch Probleme - aber sie gehen anders damit um. Konflikte und Probleme sind nicht ungewöhnlich in einer Paarbeziehung, ebenso Flauten oder das Gefühl, sich voneinander zu entfernen. Aus psychologischer Sicht gibt es jedoch bessere und schlechtere Arten, damit umzugehen. Paartherapie kann Ihnen helfen, aus eingefahrenen Mustern auszusteigen und mehr Lebensqualität und Zufriedenheit zu erreichen. Denn das wissen wir aus zahlreichen Studien: Was Menschen wirklich glücklich macht, ist die Qualität ihrer Beziehungen.
Der systemische Ansatz geht davon aus, dass bei Problemen das System "gestört" ist. Das heißt, das System muss sich z.B. mit Hilfe einer Therapeutin neu organisieren, um zu mehr Zufriedenheit und Stabilität zu kommen. Wenn ein Paar Probleme hat, spielen oft auch die weiteren Lebensumstände eine entscheidende Rolle, wie z.B. Belastungen im Beruf oder auch der Umgang mit anderen Menschen. Systemische Paartherapie nimmt dies mit in den Blick. Systemische Paartherapie geht außerdem davon aus, dass es nicht "die eine" gute Art gibt, eine gute Beziehung zu führen. Tolstois berühmter erster Satz "Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich" könnte man eigentlich genau umgekehrt formulieren: Unglück ähnelt sich auf vielfache Weise, aber es gibt viele Arten, glücklich miteinander zu sein.
"Wir streiten dauernd"
Streit ist normal. Wenn Streit jedoch zur Dauerbelastung wird, kann man einen Blick riskieren, was hinter dem Dauerstreit liegt. Oft ist der tägliche Streit um Alltagsdinge nur die Bühne für tieferliegende Konflikte, die es zu lösen gilt. Genauso schwierig kann übrigens auch das Dogma "Wir streiten nie" werden.
"Wir haben unterschiedliche Vorstellungen vom Leben und der Zukunft"
Dies kann z.B. dann schmerzlich deutlich werden, wenn einer von beiden sich Kinder wünscht, der andere jedoch (noch) nicht. Oder nach den Kinderjahren möchte einer noch einmal durchstarten, der andere mag das Leben eigentlich gern, so wie es ist.
"Es könnte alles so schön sein, wenn der andere doch nur....", "Wir haben uns immer so gut verstanden, aber jetzt..." sind zwei typische Sätze. Ein Paar besteht eben aus (in der Regel) zwei Individuen, die unterschiedliche Wünsche, Träume und Vorstellungen haben können und manchmal ein unterschiedliches Tempo haben. Paartherapie kann helfen, darüber in ein Gespräch zu kommen, eigene Bedürfnisse ernst zu nehmen und mit dem Partner/ der Partnerin nach Wegen zu suchen.
"Wir haben kaum noch Berührungspunkte"
Dies ist nicht selten ganz wörtlich zu nehmen. Wir berühren uns gar nicht mehr. Zu zweit und doch alleine. Die Frage ist: Was steht denn zwischen Ihnen? Was verbindet Sie noch? Welche Träume und Wünsche haben Sie - als Individuum und als Paar?
"Trennen oder Zusammenbleiben?"
Paartherapie wird häufig auch von Paaren genutzt, um Unterstützung zu erhalten, wenn eine mögliche Trennung im Raum steht. Paartherapie ist dabei grundsätzlich ergebnisoffen. Wie stark ist Ihre Bindung noch? Wie stark könnte sie wieder sein? Gibt es Wege, die wieder zusammenführen? Oder was braucht es, um sich trennen zu können?
Affären und Fremdgehen
Wie kann ein Paar damit umgehen, wenn ein Partner oder auch beide Partner intime Beziehungen außerhalb der Partnerschaft hat oder hatte? Nicht selten geht es um die Gefühle Wut, Angst, Enttäuschung und Kränkung sowie der Frage der Schuld. Und zwar oftmals bei beiden Partnern. Nach meiner Erfahrung geht es in der Paartherapie häufig darum, den anderen Partner wieder zu sehen. Das kann sehr schmerzhaft sein, weil es häufig um Verletzungen geht. Paartherapie kann helfen, diese Gefühle auszuhalten, darüber zu sprechen, obwohl es schmerzt und herauszufinden, wo sie als Paar stehen und wie es weitergehen. kann.